Vor exakt zwei Wochen fand unser von langer Hand gemeinsam mit unseren großartigen Partnern, Sponsoren und weiteren Unterstützenden geplanter Hackathon AI meets Production in den Räumlichkeiten der Hochschule Pforzheim und des Zentrum für Präzisionstechnik (ZPT) statt. In diesem Beitrag wollen wir das Event noch einmal Revue passieren lassen. An welchen Challenges haben die Teams gearbeitet? Welche Ergebnisse konnten erzielt und Erkenntnisse gewonnen werden? Wie geht es nach dem Hackathon weiter?
Nach den Smart City Days (04.-09.Oktober) und dem Process Mining Event (14.Oktober) fand das dritte Event im Rahmen des Monats der Innovation gegen Ende Oktober statt: der Hackathon AI meets Production vom 21.-23. Oktober. Die Veranstaltung stand dank langfristiger Planungen unter positiven Vorzeichen. Erstmals in der Historie der Pforzheimer Hackathons wurde das Format um einen zusätzlichen Tag auf drei Veranstaltungstage erweitert. Zugleich stellt die Anzahl an Partnern, Sponsoren und weiteren Unterstützenden einen neuen Rekord dar. Der zweite Hackathon mit dem Fokus auf künstliche Intelligenz (2019 fand der Hackathon zum Thema Fashion meets AI statt) folgte einem anderen Paradigma. Anstatt eigene Problemstellungen zu identifizieren und die daraus formulierten Challenges mittels KI-Ansätze anzugehen, konnten im Vorfeld (regionale) Partner aus der (produzierenden) Industrie gewonnen werden, die in monatelanger interner Absprache konkrete Herausforderungen aus den Fachabteilungen identifizierten, dokumentierten und eine entsprechende Datenbasis aufbauen konnten. Somit konnten die teilnehmenden Teams echte Challenges aus dem unternehmerischen Kontext auf Datenbasis mit KI-Methoden bearbeiten – ein besonderer Reiz für viele Tekkies. Die Vorfreude auf eine Veranstaltung mit fast vor pandemischen Bedingungen spiegelte sich auch in den hohen dreistelligen Anmeldezahlen wider. Darunter befanden sich nicht nur Tekkies, sondern vielmehr eine bunte Mischung von technisch versierter Menschen über Ideengeber bis hin zu Teilnehmenden, die noch nie auf einem Hackathon waren. Somit standen die Chancen auf interdisziplinare Teams gut, die von Schülern und Studierenden über professionelle Programmierer, Designer oder Beratern bis hin zu Start-up-Gründern und Geschäftsführern gebildet wurden. Ansprechpartner aus den challengegebenden Unternehmen sowie technische Unterstützung in Form von Mentoren waren ebenfalls eingeplant.
Neben der Witzenmann Group waren auch die Blanc & Fischer Familienholding GmbH, die GFE-Media GmbH und die Techno-Step GmbH Partner des Hackathons. Unterstützt werden die verschiedenen Teams von Mentoren der apollon GmbH+Co. KG, der medialesson GmbH, der Meyle+Müller GmbH+Co. KG sowie der xpace GmbH, allesamt regionale IT-Unternehmen. Weitere Unterstützter des Netzwerk-Formats sind das KI LAB Nordschwarzwald, der Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim, Intersport Schrey sowie die Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald GmbH.
Um der gestiegenen Challenge-Komplexität des Hackathons gerecht zu werden, wurde am Freitag, den 21.Oktober ein KI-Crashkurs angeboten, der sich sowohl an absolute Neueinsteiger als auch an Fortgeschrittene richtete. Mehr als 50 Personen nahmen an dem halbtägigen kostenfreien KI-Kurs teil, der in den Räumlichkeiten der Hochschule Pforzheim veranstaltet wurde. Gehalten wurden die Kurse von Marian Lambert und Nico Döring (beide xpace). Zuvor begrüßte Prof. Dr. Thomas Schuster von der Hochschule Pforzheim die KI-Interessierten. Zum Ausklang kamen die Teilnehmenden bei Pizza und kühlen Getränken zusammen, lernten sich kennen und tauschten sich aus.
Am Samstag, den 22.Oktober startete der Hackathon gegen 9:00 Uhr planmäßig mit dem Check-In vor dem ZPT-Gebäude. Rund 75 Teilnehmende wurden dort über das komplette Wochenende registriert. Mit minimaler Verspätung startete Moderator Philipp Bauknecht, CEO von medialesson, den Hackathon und begrüßte die Teilnehmenden, die sich an diesem Wochenende mit spannenden IT-Fragestellungen beschäftigen wollten. Die Teilnehmenden lauschten aufmerksam den Worten von Philip Paschen, COO und CDO der Witzenmann Group, der Einblicke in Praxis gab und erste KI-Anwendungen aufzeigte. Damit stimmte er die Teilnehmenden auf den Hackathon ein. Dort schloss auch die zweite Keynote von Evgenia Ostrovskaya an. Die Senior IoT Solution Spezialistin bei Microsoft zeigte entsprechende AI-Frameworks auf und gab einen spannenden Ausblick, was mit Technologie in den kommenden Jahren möglich sein wird. Als Moderator Philipp Bauknecht die ersten Challengegeber zur Pitch-Präsentation bittete wurden die Teilnehmenden erneut hellhörig. Schließlich mussten Sie sich entscheiden, mit welchen spannenden Herausforderungen Sie sich in den nächsten 26 Stunden beschäftigen wollten. Nachdem die Vertreter von Witzenmann, Blanc & Fischer, GFE Media und TechnoStep die Challenges vorgestellt hatten, bildeten die Teilnehmenden nach Interessenslage Teams. Leider konnten nicht alle Challenges bearbeitet werden, insgesamt formierten sich 5 Teams. Direkt im Anschluss starteten die Gruppen mit der Arbeit.
Zahlreiche Teilnehmende arbeiteten vor Ort bis in die frühen Morgenstunden am Sonntag, andere übernachteten gar vor Ort. Als am Sonntagmorgen gegen 8:30 Uhr das Frühstück serviert wurde, stieg die Zahl der Anwesenden deutlich an. Die Gruppen nutzten die Chance und finalisierten ihre Arbeiten an den KI-Modellen. Parallel dazu bereiteten Sie den Pitch für die Ergebnispräsentation vor. Gegen 14 Uhr, kurz nach dem Mittagessen, machten sich die Teams auf, um ihre Arbeit zu präsentieren. Von den präsentierten Ergebnissen und den schnellen Fortschritten waren die Anwesenden begeistert. In diesem Sinne hatte der Hackathon 5 Gewinner-Teams. Für die von den Sponsoren und Partnern bereitgestellten Preise musste trotzdem eine Siegerermittlung vorgenommen werden. Dies geschah auf demokratische Art und Weise. Nach den Pitches konnten die Teilnehmenden klatschen. Der lauteste Applaus resultiert mit im ersten Platz. Dieser ging an das Team Witzenmann, die mit ihrer Arbeit an FG-Simulation Rechenzeit einsparen konnten. Der zweite Platz geht an das Team von Blanc & Fischer mit dem Thema Labelscanner – optical character recognition. Den dritten Platz eroberten sich das Team von Techno-Step mit der Analyse von Produktionsdaten von Glasfaserkomponenten. Dahinter folgte ein weiteres Team von Witzenmann, die sich um die Optimierung von Schweißprozessen in der Produktion beschäftigt haben. Das zweite Team von Blanc & Fischer experimentierte mit Natural Language Processing und entwickelte einen spannenden Ansatz für die Fehlersuche und Reparatur und sicherte sich damit den fünften Platz.
Hackathons können komplexe Problemstellungen in den seltensten Fällen im Rahmen der vorgegebenen Zeit vollumfänglich lösen. Vielmehr liefern Sie einen ersten wertvollen Impuls und zeigen verschiedene Lösungsmöglichkeiten auf. Demnach ist der Austausch zwischen den einzelnen Teams und den Challengegebern wichtig. Auch zwei Wochen nach der Veranstaltung sind die Unternehmen im regen Austausch mit den Hackathon-Teams, mit dem Ziel an den Challenges voranzukommen.
Das Organisationsteam um Prof. Dr. Thomas Schuster, Lukas Waidelich (M.Sc.) und Moritz Gieza (M.Sc.) zeigen sich rundum zufrieden mit dem Verlauf des Hackathons. Wir bedanken uns bei unseren regionalen Partnern, Sponsoren und Unterstützern, ohne die dieses Event nicht in dieser Form hätte stattfinden können. Besonderen Dank gilt auch unseren Hiwis und Hiwinen, sowie unseren Dienstleistern, die zum Gelingen des Events entscheidend beigetragen haben. Das Event wurde im Rahmen des Projekts INTEGRAL – Innovationsbeschleuniger Region Nordschwarzwald im Förderprogramm „Regionale Innovationspartnerschaften“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg veranstaltet.
Update 11.11.2022
Der offizielle Hackathon AI meets Production Aftermovie ist seit heute offiziell verfügbar